Nur eine ärztliche Untersuchung kann klären, ob eine Demenz vorliegt. Hierbei sollte zweistufig vorgegangen werden. Dabei kommt zunächst der Hausärztin oder dem Hausarzt eine zentrale Rolle zu, bevor weitere fachärztliche Untersuchungen folgen.
Diagnose einer Demenz
In der ersten Stufe wird den Anzeichen für die Erkrankung nachgegangen. Erfragt wird zum Beispiel, ob sich das Verhalten oder gar die Persönlichkeit verändert hat. Daneben werden Informationen zur sozialen Situation und den Alltagsfähigkeiten erhoben. Zur Diagnostik gehören eine körperliche Untersuchung und kurze kognitive Tests. Da sich manche Menschen mit Demenz sehr bemühen, ihre Beeinträchtigungen nicht zu zeigen, ist im Umgang Einfühlsamkeit gefragt. Im Gespräch mit Angehörigen oder betreuenden Personen erhalten der Arzt oder die Ärztin zusätzliche Informationen für die Diagnostik.
In der zweiten Stufe folgen weitere ärztliche Untersuchungen. Diese sollten möglichst in einer Gedächtnisambulanz einer Klinik, auch gerontopsychiatrische Ambulanz genannt, oder in einer neurologischen Praxis durchgeführt werden. Dabei ist in der Regel eine Zuordnung möglich, um welche Form der Demenz es sich handelt. Zur Diagnostik gehören zum Beispiel eine Blutuntersuchung und bildgebende Verfahren des Gehirns, wie Computer-Tomographie (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT). Untersuchungen der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) erlauben es, entzündliche Erkrankungen auszuschließen und spezielle Marker für Demenz in der Flüssigkeit zu finden.
Durch eine umfassende Diagnostik können nicht zuletzt auch andere Krankheiten, etwa eine Depression oder ein Delir, ausgeschlossen werden.
QUELLEN
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AKTUALISIERT
am 30. August 2021
AUTOREN
S. Garay, M. Haeger, D. Sulmann