Einen Namen vergessen, den Schlüssel verlegen oder nicht das richtige Wort finden: Konzentrations- und Gedächtnisprobleme gehören für die meisten Menschen zum Alltag. Sie deuten nicht unbedingt auf eine Demenz hin. Denn die geistige Leistungsfähigkeit schwankt ständig. Zu viele, aber auch zu wenige Reize sowie Schlafmangel, Stress und Zeitdruck haben Einfluss darauf. Im Alter können sich das Kurzzeitgedächtnis und die Wahrnehmung verschlechtern. Es kann sein, dass Informationen nicht mehr so schnell aufgenommen, verarbeitet und abgerufen werden können.
Symptome einer Demenz
Typisch für Demenz ist, dass geistige Fähigkeiten über längere Zeit erheblich nachlassen, sodass Alltagsfähigkeiten beeinträchtigt sind. Das kann sich bemerkbar machen durch:
- auffallend beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis
- Schwierigkeiten, Neues zu lernen
- nachlassende zeitliche oder räumliche Orientierung
- Vergessen von Gesprächsinhalten oder Namen
- Wortfindungsstörungen
- nachlassendes Urteils- und Einfühlungsvermögen
Menschen mit beginnender Demenz sind aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen wie Gedächtnislücken im Alltag oftmals unsicher oder auch beschämt. Manche bemühen sich, die Symptome zu überspielen.
Mit fortschreitender Demenz kann sich das Verhalten deutlich ändern. Das kann sich zum Beispiel in Unruhe, Aggressivität oder auch Antriebslosigkeit zeigen. Erinnerungen und Selbstbild gehen mit der Schwere der Demenz verloren. Gleichzeitig treten mitunter Wissen und praktische Fertigkeiten zutage, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind.
Zudem können Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Wahnvorstellungen auftreten. Das kann mit Angst oder aggressivem Verhalten einhergehen. Mitunter wird bei Menschen mit Demenz das sogenannte Wandering-Syndrom beobachtet. Damit wird unruhiges, desorientiertes Umhergehen bezeichnet. Bei manchen Menschen mit Demenz tritt das Sundowning-Syndrom auf. Das bedeutet, dass die Person vermehrt am späten Nachmittag, Abend oder in der Nacht aktiv oder unruhig ist.
Eine möglichst frühe Diagnose bietet die Chance, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern.
QUELLEN
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AKTUALISIERT
am 30. August 2021
AUTOREN
S. Garay, M. Haeger, D. Sulmann